Alles zerfällt

(Quelle: BMW Magazin 2/2003, S.31. Autorin: Petra Thorbrietz)

Fotografien und Dias

Schwarzweißfotos sind mit Bromsilber beschichtet. Unter Lichteinwirkung verblassen die schwarzen Silberpartikel, die die Grautöne bilden; sie oxidieren und zerfallen. Farbfotos sind viel kurzlebiger. Im Licht verlieren sie in wenigen Jahren ihre Dichte, werden farbstichig und unscharf. Ideal gelagert werden Fotos bei -18°C, 30% relativer Luftfeuchte und völligem Dunkel. Kodachrome-Dias halten im Dunkeln besonders lange, das Ektachrome-Pendant bleicht dafür im Licht weniger schnell aus. Die Haltbarkeit der Farbpapiere hat sich seit den Siebziger-Jahren des 20. Jahrhunderts stark verbessert.

Lebensdauer: Schwarzweißfotos 50 bis 100 Jahre, Farbfotos deutlich kürzer. Dias bei sachgerechter Lagerung in Dunkelheit und Kühle 70 bis 80 Jahre.

Film

Die ersten Filmstreifen bestanden aus Zellulosenitrat, das sich schon bei 37°C selbst entzündet. Um 1950 wurde das Material durch Zelluloseacetat ersetzt, das wie Papier aus Zellulose (seit etwa 1850 in Verwendung) Säuren freisetzt und sich dadurch zersetzt. Seit einigen Jahrzehnten wird Polyester verwendet, das mit Silberhalogen beschichtet ist.

Lebensdauer: moderner Film bei richtiger Lagerung 500 bis 1000 Jahre.

Video

Die Trägerfilme bestanden früher aus Zellulosetriacetat oder PVC, wurden aber wegen ihrer Instabilität bald durch Polyester ersetzt. Sie werden mit magnetisierten Metalloxidpartikeln beschichtet, die in ein Bindemittel eingebettet sind. Dieses löst sich bei zu hoher Feuchtigkeit und Hitze auf und setzt Magnetpartikel frei. Magnetfelder können die Bänder löschen.

Lebensdauer: einige Jahrzehnte.

Magnetische Speichermedien

Disketten, Festplatten, Magnetbänder, ZIP-Medien und dergleichen ähneln vom Aufbau her alle dem Magnetband: Ihre Information ist in einer magnetisierten Metalloxidschicht gespeichert. Sie können große Mengen an Information auf kleinstem Raum speichern, sind aber sehr empfindlich gegen Staub. Kleinere Informationsverluste können durch eine elektronische Fehlerkorrektur ausgeglichen werden.

Lebensdauer: einige Jahrzehnte.

CD-ROM

Die Scheiben bestehen aus glasklarem, dauerhaften Polycarbonat, in die in Form mikroskopischer Vertiefungen Daten in binärer Form aufgeprägt sind. Eine Metallschicht aus Chrom-Aluminium, die durch Acryllack gesichert ist, reflektiert die Vertiefungen, die von einem Laserstrahl abgelesen werden. Fingerabdrücke, Kratzer, falsche Reinigung und Hitze können der Oberfläche schaden.

Lebensdauer: 50 bis 80 Jahre, wenn statt Chrom-Aluminium Gold verwendet wird: bis zu 200 Jahren.

DVD

Die Digital Versatile Disk hat rasch den Markt erobert. Sie vereint Film, Ton und Text auf einem einzigen Medium und ersetzt so mehrere ältere Medien gleichzeitig. Sie funktioniert wie eine CD, hat aber eine vielfach höhere Datendichte. Durch spezielle chemische Verfahren ist es möglich, zwei Informationsschichten übereinander anzubringen, die vom Laser im Wechsel abgelesen werden.

Lebensdauer: 30 bis 40 Jahre.


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