Grundlagen magnetischer Datenaufzeichnung
Magnetfelder im Vakuum lassen sich physikalisch relativ einfach beschreiben. Komplizierter wird es, wenn man Metalle oder Keramiken in das Magnetfeld bringt, weil diese Substanzen das Magnetfeld verändern. Man unterscheidet drei Arten von Magnetismus:
Diamagnetismus
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Alle Substanzen sind im Prinzip diamagnetisch, nur wird dieser Effekt durch den häufig vorkommenden Paramagnetismus überdeckt. Bringt man eine diamagnetische Substanz (z.B. Wasserstoff, Silber) in ein Magnetfeld ein, schwächt sie das Magnetfeld geringfügig ab. Reiner Diagmagnetismus tritt nur bei Substanzen auf, die keine ungepaarten Elektronen haben. Der Diagmagnetismus ist (im Gegensatz zum Para- und Ferromagnetismus) vollkommen temperaturunabhängig. |
Paramagnetismus
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Bestimmte Atome und Moleküle besitzen mindestens
ein ungepaartes Elektron in ihrer Hülle; dadurch tritt Paramagnetismus
auf. Bringt man eine paramagnetische Substanz (z.B. Aluminium, flüssiger
Sauerstoff) in ein Magnetfeld ein, verstärkt
die Substanz das vorhandene Magnetfeld
geringfügig. Ursache dafür ist die Ausrichtung der Atome durch
das äußere Magnetfeld. Je höher
die Temperatur ist, desto schwächer wird der Effekt, weil
die Wärmebewegung der Atome die Ausrichtung mit zunehmender Temperatur
stört. |
Ferromagnetismus
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Der bekannteste Vertreter der ferromagnetischen Substanzen ist Eisen.
Bei ihnen existieren mikroskopisch kleine Bereiche
(sie enthalten Milliarden von Atomen), die vollständig
magnetisiert sind (d.h. die Atome in diesen Bereichen sind ausgerichtet).
Diese Bereiche heißen Domänen
oder Weiß'sche Bezirke. Normalerweise sind die Weiß'schen
Bezirke statistisch ausgerichtet, wodurch sich makroskopisch ihre
Wirkung kompensiert die Substanz erscheint nach außen unmagnetisch. |
Auf dem Prinzip des Ferromagnetismus basieren die meisten technischen Anwendungen; alle magnetischen Datenaufzeichnungen, wie Tonband, Magnetband, Magnetkarte, Diskette oder Festplatte, benützen ferromagnetische Substanzen.
Üblicherweise stellt man ein Bit durch einen Bereich dar, der homogen in einer Richtung magnetisiert ist. Dieser Bereich muss mindestens so groß wie eine Domäne sein. Das magnetische Feld zum Magnetisieren des Bereichs wird dabei meist durch einen kleinen Elektromagneten in einem Schreib-/Lesekopf eines Magnetband-, Disketten- oder Festplattenlaufwerks erzeugt. Die Weiß'schen Bezirke innerhalb des Bereichs richten sich also entsprechend dem erzeugten Magnetfeld aus, es wird z.B. eine "Eins" gespeichert. Durch Umpolen des Magnetfelds werden die Bezirke ebenfalls ausgerichtet, jetzt in die andere Richtung; es wird eine "Null" gespeichert.